Genealogie Siedel
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Zur Familienforschung Siedel

Vorwort

Vor zwei Jahren traf ich nach langer Zeit eine entfernte Cousine wieder, und wir be­gannen herumzurätseln, wie wir eigentlich miteinander verwandt seien. Ich durchstö­berte daraufhin ein Bündel von Familiendokumenten, in dessen Besitz ich gerade gelangt war, fand darin auch bald die Antwort – und war fortan selber von der Ah­nenforschung gefesselt.

Der Familienname Siedel ist im deutschen Sprachraum nicht sehr häufig. Dennoch werden sich vermutlich nur wenige der Siedels persönlich untereinander kennen. Ich möchte deshalb allen meinen Namenscousinen und -vettern, die sich ebenfalls mit ihrer Abstammung befassen, auf diesem Wege die wichtigsten genealogischen Da­ten aus den mir vorliegenden bzw. bekannten Dokumenten, sonstigen Aufzeichnun­gen und mündlichen Hinweisen zugänglich machen.

Es würde mich freuen, wenn ich so dazu beitragen könnte, andernorts eine Siedel'­sche Familienchronik zu ergänzen; umgekehrt bin aber auch ich jederzeit für Hin­weise dankbar, die mir vielleicht selber neue Aufschlüsse über Herkunft oder Verbleib eigener Vorfahren geben.

Inhaltsverzeichnis

Der Name Siedel

Verbreitung des Namens, Ähnlichkeiten

Der Name Siedel und die englische Sprache

Die Herkunft der Daten

Hinweise zu den verwendeten Kürzeln

Drei Linien Siedel / Sidelius

Ambrosius Sidelius (1533/34 - 1613)

Johann Christoph Sidelius / Siedel (1618 - 1669)

Johann Gabriel Siedel (1622 - 1705)

Der Name Sidelius / Siedel in Universitäts- und
Schulmatrikeln des 16./17. Jahrhunderts

Irrtümer nicht ausgeschlossen

Quellenverzeichnis

Der Name Siedel

Die Herkunft des Namens leitet sich hier sehr wahrscheinlich ab von "Siegfried", zunächst über "Si(e)del" (= Koseform für "Siegfried"), dann - durch Diphtongierung - "Seidel", anschließend Latinisierung in "Sidelius" und schließlich daraus gebildetem "Siedel".

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Verbreitung des Namens, Ähnlichkeiten

Wie bereits erwähnt, kommt der Familienname Siedel im deutschsprachigen Raum – im Gegensatz zu dem damit sicher oft verwechselten Namen Seidel - ziemlich selten vor; im elektronischen Telefonbuch der Deutschen Telekom ist er ca. 100-mal zu fin­den, dabei gehäuft in Mitteldeutschland. In Österreich und in der Schweiz (anders als dort „Sidler“) nur wenige Male. Fahndet man im Internet nach der latinisierten Form „Sidelius“, stößt man überraschenderweise zuerst auf schwedische Genealogie-Sei­ten. Zumindest in Schweden weist oder wies die Namensendung –ius auf den Beruf oder die Abstammung von einem Kleriker hin2. Namen wie Sydell oder Sidell soll es im Bereich des heutigen Polen (u.a. Schlesien, Ostpreussen) geben oder gegeben haben.

Der Name Siedel und die englische Sprache

Buchstabiert man z.B. in den USA jemandem seinen Namen SIEDEL, wird man un­weigerlich sofort so angeredet, wie der geschriebene Name SEIDEL auf Deutsch klingt (einer oder einem deutschen SEIDEL wird es genau umgekehrt ergehen).

Insofern ist es durchaus vorstellbar, vielleicht sogar wahrscheinlich, dass Einwande­rer namens Siedel aus dem deutschsprachigen Raum in den USA – um den Klang ihrer Anrede beizubehalten, die Schreibweise ihres Namens in z.B. „Seidel“ änderten – und andersherum ursprüngliche Seidel in „Siedel“. Nicht nur für dortige Ahnenfor­scher sicher eine verzwickte Situation.

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Die Herkunft der Daten

Die nachfolgenden Angaben zu Familien namens Siedel – oder auch Sidelius – stammen im wesentlichen aus folgenden Unterlagen:

·   Dem Curriculum Vitae aus der Leichenpredigt für Johann Balthasar Siedel, ±1735

·     Stammbaum-Aufzeichnungen der Familie Siedel in Sonneberg/Thüringen vom

Anfang des 20. Jahrhunderts

·   einer umfangreichen Korrespondenz hauptsächlich aus den Jahren 1930 – 1932

zwischen meinem früheren Onkel Adolf Siedel, Oberstudiendirektor in Saalfeld/Thür. bzw. Freiburg/Breisgau, und einem Georg Siedel, Oberstleutnant a.D., Dresden (einschließlich Mitteilungen von Pfarrämtern und Behörden im mitteldeutschen Raum sowie Schreiben insbesondere eines Oberpostmeisters a.D. Damm, Kölleda, aus der damaligen Zeit)

·   den Kirchenbüchern von Bad Düben, der Schlosskirche St. Michael in Zeitz, von

Heinersdorf b. Sonneberg/Thür., Molsdorf b. Erfurt und Treben/Kr. Altenburg

·   im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Außenstelle Wernigerode, aufbewahrten

Leichenpredigten aus dem 17. Jahrhundert.

Besonders bedanken möchte ich mich an dieser Stelle auch bei den Herren Lutz Fritzsche, Bad Düben, Lutz Volland, Erfurt, und Dr. Manfred Wilde, Delitzsch, die mir in den vergangenen Monaten mit Rat und Tat zur Seite standen und zu etlichen wichtigen neuen Erkenntnissen verhalfen.

Im übrigen verliefen bislang negativ Recherchen in den Kirchenbüchern und dem städtischen Archiv von Torgau sowie den Kirchenbüchern von Eilenburg und Gotha. An anderen vermutlichen Aufenthaltsorten früher Träger des Namens Siedel/Sidelius konnten keine Auskünfte mehr eingeholt werden, weil entweder die älteren Kirchen­bücher und sonstige Archivalien durch Brände vernichtet worden waren (z.B. Hardisleben 1679), oder mit Aufzeichnungen erst relativ spät begonnen wurde (Allstedt/Helme, ab 1641, Hemleben, ab ca. 1700, Orlishausen, ab 1715, Rothenberga, ab 1638).

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Hinweise zu den verwendeten Kürzeln

Unterschiedliche Personen einer Linie mit identischen Vornamen sind in chronologi­scher Reihenfolge mit (I), (II) usw. gekennzeichnet. Die Zeichen *, ~, + und ± stehen für Geburt, Taufe, Tod und Beerdigung. Hochgestellte Ziffern verweisen auf das Quellenverzeichnis am Ende dieses Artikels.

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Drei Linien Siedel / Sidelius

Aus den genannten Unterlagen lassen sich bis in die Jahre 1533/34, 1618 und 1622 zurück drei Linien von Familien Siedel / Sidelius zurückverfolgen, mit den „Ahnherren“

·      Ambrosius Sidelius (*1533/34 in Annaberg, +1613 in Kölleda)

·      Johann Christoph Sidelius / Siedel (*1618, +1669 in Düben a.d. Mulde)

·      Johann Gabriel Siedel (*1622, +1705 in Zeitz).

Verwandtschaftliche Beziehungen zwischen diesen Linien waren bisher nicht nach­weisbar.

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Ambrosius Sidelius

- Seine vier Ehen und die Kinder -

Ambrosius (I) „der Ältere“ wurde 1533 oder 1534 in Annaberg/Sachsen als Sohn des Müllers Matthäus Seidel Asseburg)

-    Elisabeth (I) (heiratete am 16. Mai 1636 Caspar Schwemmler)

-    David (±16. August 1598) und

-    Martin (±24. Oktober 1605)

Wahrscheinlich gab es jedoch noch einen weiteren Sohn des Ambrosius (II) namens

-    Samuel (II), er stammte aus Ellersleben und war von 1635 – 1650 Baccalaureus in

Kölleda, später Stadtschreiber. Dieser wiederum soll zwei Söhne mit ebenfalls dem Namen Samuel gehabt haben (Samuel (III), ~12. Oktober 1637, und Samuel (IV), ~7. April 1644).

- Johannes (I) Sidelius –

Johannes (I) (*30. Dezember 1582, +27. Juli 1645) war von 1607 bis 1616 Baccalau­reus in Kölleda, dann Pastor in Rothenberga, und von 1622 bis 1643 Diakon wieder in Kölleda. Er heiratete am 1. Januar 1604 Gertrud Schwemmler, Tochter des Senators u. späteren Bürgermeisters Caspar Schwemmler.

Aus der Ehe sollen folgende Kinder hervorgegangen sein:

-    Katharina (~23. März 1607)

Mit Anna hatte Ambrosius (I) Sidelius noch drei Kinder:

Katharina (~9. Juli 1581),

Johannes (~30. Dezember 1582), und

Samuel (I) (~24. Februar 1586).

Ambrosius (I) Sidelius selber starb am 8. oder 9. November 1613 in Kölleda.

- Die Kinder des Ambrosius (I) Sidelius und ihre Familien -

- Ambrosius (II) Sidelius -

Ambrosius (II) Sidelius, der älteste Sohn, war von 1590 bis 1593 Rektor in Kölleda, dann Pfarrer in Ellersleben.

Er heiratete am 15. Juli 1588 Katharina Herbich, Tochter des Pastors Herbich in Schlotheim, und zum zweiten Mal, am 31. Dezember 1598, Barbara Trinkaus, die Stieftochter seines Vaters.

Die Kirchenbücher nennen von den Kindern des Ambrosius (II) Sidelius

-    Adam (~21. April 1592 in Kölleda, er heiratete am 25. November 1616 als Kantor

in Allstedt Anna Krause, Tochter des Valentin Krause aus Asseburg)

-    Elisabeth (I) (heiratete am 16. Mai 1636 Caspar Schwemmler)

-    David (±16. August 1598) und

-    Martin (±24. Oktober 1605)

Wahrscheinlich gab es jedoch noch einen weiteren Sohn des Ambrosius (II) namens

-    Samuel (II), er stammte aus Ellersleben und war von 1635 – 1650 Baccalaureus in

Kölleda, später Stadtschreiber. Dieser wiederum soll zwei Söhne mit ebenfalls dem Namen Samuel gehabt haben (Samuel (III), ~12. Oktober 1637, und Samuel (IV), ~7. April 1644).

- Johannes (I) Sidelius –

Johannes (I) (*30. Dezember 1582, +27. Juli 1645) war von 1607 bis 1616 Baccalau­reus in Kölleda, dann Pastor in Rothenberga, und von 1622 bis 1643 Diakon wieder in Kölleda. Er heiratete am 1. Januar 1604 Gertrud Schwemmler, Tochter des Senators u. späteren Bürgermeisters Caspar Schwemmler.

Aus der Ehe sollen folgende Kinder hervorgegangen sein:

-    Katharina (~23. März 1607)

-    Elisabeth (II) (~8. März 1608)

-    Johannes (II) (~15. März 1609)

-    Sebastian (~16. Juni 1610)

-    Joachim (~3. Dezember 1612)

-    Nikolaus (~14. Juni 1616; evtl. identisch mit einem im Alter von 9 Jahren am 30.

September 1625 begrabenen Ambrosius)

-     Christophorus (*1617 in Rothenberga? Mit 9 Jahren gestorben an Pest, ±12.

August 1626)

-    Anna (*1621 in Rothenberga? ±26. Juli 1626 im Alter von 5 Jahren)

-    Sabina (~13. Januar 1623)

-    Elisabeth (III) (~10. Juli 1625)

-    Anna Elisabeth (~26. Juni 1627)

-    Johann Wilhelm (~7. Mai 1630).

- Samuel (I) -

Samuel (I) Sidelius (~24. Februar 1586) heiratete am 25. November 1616 Magdalena Röser in Hardisleben. Weiteres ist über ihn nicht bekannt.

- Die Kindeskinder des Ambrosius (I) Sidelius und ihre Familien -

Katharina (*23. März 1607) war nacheinander mit Sebastian Dittrich, Rektor Caspar Betzold, und Bürgermeister Johann Stögel verheiratet.

Joachim (*3. Dezember 1612) wurde in Treben/Kr. Altenburg 1643 Diakon, 1649 Pfarrer und starb am 11. Oktober 1658 in Thräna). Er war verheiratet mit Anna Barbara ...?, +1692 in Thräna; die beiden hatten lt. Taufregister des Pfarramts Tre­ben folgende Kinder5:

-    Johann Michael (~1645, ±1645, 2 ½ Monate alt)

-    Salomo (~1646)

-     Christianus (~1647)

-    Anna Barbara (~1649, Nottaufe, + nach 1 Stunde)

-    Elisabeth (IV) (~1653)

-    Johann Augustus (~1655) und

-    Tobias Michael (~1657).

Salomo wurde Handwerker in Thräna (dort +1701), Johann August („Siedelius“) Hutmacher in Döbeln (dort +1725), und Tobias Michael Handwerker in Altenburg.

Johann Wilhelm (= Hans Wilhelm Siedel, ~7. Mai 1630) lässt am 17. April 1683 einen Sohn - wahrscheinlich erstmals bei den Kölledaer Sidelius/Siedel - auf den Namen Johann Christoph taufen.

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Johann Christoph Sidelius / Siedel

- Seine Ehe und die Kinder -

Der Name meines eigenen – und bislang ältesten bekannten Vorfahren väterlicher­seits – ist urkundlich erstmals 1647 im Kirchenbuch von Düben a. d. Mulde, heute Bad Düben, im Zusammenhang mit der Taufe seiner Tochter Anna Dorothea er­wähnt. Er war verheiratet mit einer Anna Maria geb. Grübner(in) „aus Torgau, deren Vater ein angesehener Bürger und Seidensticker daselbst“ war (Zitat aus dem Curri­culum Vitae ihres Sohnes Johann Balthasar Siedel). Weder in den Torgauer Kir­chenbüchern von 1611 – 1670 ist jedoch irgendetwas über eine(n) Grübner(in) oder die Heirat eines Johann Christoph (I) Sidelius (bzw. Sidely oder Siedel, wie er später tituliert wurde oder sich selber schrieb) vermerkt, noch konnten im städtischen Archiv von Torgau bisher Angaben zu einem Seidensticker Grübner gefunden werden. Eine eindeutige Verbindung zu Torgau taucht erst bei der Taufe von Johann Balthasar Siedel im Februar 1654 auf, dessen Paten dort Bürger waren.

Johann Christoph (I) Sidelius war ab ca. 1648 in Düben als Amtsschreiber, Kämme­rer und Stadtrichter angestellt. Eigenartigerweise findet sich jedoch sein Name weder in den Matrikeln der Fürstenschulen Grimma, Meißen noch Schulpforta, deren Be­such damals Voraussetzung für die Ausübung solcher Beamtentätigkeiten in Sachsen war6.

Im Curriculum Vitae seines Sohnes Johann Balthasar Siedel ist übrigens dessen Heiratsort unzweideutig mit „Mulzdorf“ angegeben, das sich aber bei einer erst kürzlich erfolgten Nachforschung als Molsdorf (bei Erfurt) entpuppte. Da das CV offenbar auf der Niederschrift von mündlichen, wahrscheinlich im Sonnebergisch-thüringischen Dialekt vorgetragenen Angaben beruht, könnte dadurch genauso leicht ein „Torgau“ aus z.B. einem „Thurgau“ entstanden sein. Damit wäre vielleicht etwas Wahres an der öfters von meinem Vater geäußerten Bemerkung, „unsere Siedels stammten ursprünglich von Schweizer Landsknechten ab, die während des Dreißigjährigen Krieges nach Mitteldeutschland gelangt seien“ (bemerkenswert ist vielleicht in diesem Zusammenhang, dass 1650 im Taufeintrag zu einer Tochter des J. C. (I) Siedel, Margaretha, als ein Pate „der Ehrenveste und Manhafte Hr. Michael Franck, gewe­sener Schwedischer Secretary bey Ihrer Excellenz General Wrangel“ genannt ist).

Vor der Dübener Zeit sind aus der Ehe von Johann Christoph Siedel mindestens ein Sohn (Christoph Samuel, ±1718 in Düben), sehr wahrscheinlich aber zwei hervorge­gangen, da es beim erstgeborenen Dübener Sohn heißt, er sei als der dritte Sohn zur Welt gekommen. Im Dübener Kirchenbuch sind folgende Taufen vermerkt:

-    Anna Dorothea (~4. November 1647)

-    Anna Elisabetha (~17. Februar 1649)

-     Margaretha (~1. November 1650)

-     Magdalena (~30. März 1652)

-    Johann Balthasar (~14. Februar 1654)

-    Anna Maria (~1. Juni 1658)

-    Johann Gabriel (~10. August 1659)

-    Johann Andreas (~25. April 1660)

-    Johann Georg (~25. April 1660, Zwillingsbruder des Johann Andreas)

-    Anna Margareta (~21. November 1662)

Johann Christoph Sidelius selber wurde am 13. Oktober 1669 „im Alter von 51 Jah­ren und etlichen Monaten“ in Düben begraben (er musste also um 1618 geboren sein).

Seine Frau Anna Maria starb dagegen erst im September 1712 im Alter von fast 93 Jahren.

  Zu keinem der in Düben getauften Kinder ist in den dortigen Kirchenbüchern irgendetwas über eine Heirat oder ein Begräbnis vermerkt.

- Die Kinder des Johann Christoph (I) Siedel und ihre Familien -

Von den elf oder 12 Kindern ist z.Z. nur etwas über das weitere Schicksal von Christoph Samuel und, natürlich, Johann Balthasar (I), meinem nächstjüngeren Vor­fahren bekannt.

Christoph Samuel (I) Siedel, „Posamentierer und Bortenwirker“ in Düben a. d. Mulde, heiratete am 30. Januar 1672 Anna Katharina, Tochter des Dresdner Bürgers und Schuhmachers Johann Pfahl.

Aus dieser Ehe ging ein Sohn Johann Christoph (II) hervor (~25. September 1674), der allerdings schon im Alter von 19 Jahren starb (±19. November 1693). Weiterhin eine Tochter Katharina Elisabeth, die nur 18 Wochen und 3 Tage nach ihrer Geburt, am 4. Juni 1676 – und auch nur einen Monat nach ihrer Mutter (±4. Mai 1676 von Alter von 31 Jahren) begraben wurde.

Christoph Samuel Siedel heiratete zum zweiten Mal am 25. Februar 1679 Charitas, Tochter des Pfarrers Christian Schubert von Zschepplin.

Im Dübener Kirchenbuch ist am 19. November 1693 das Begräbnis eines Sohnes Christoph Samuel vermerkt, das von Charitas Siedel, also wahrscheinlich der Mutter, am 16. Januar 1701.

Seine dritte Ehe geht Christoph Samuel am 16. September 1710 mit Catharina, Witwe des Kirchenvorstehers Clemens Höfflig, ein. Er selber wird – also wahrscheinlich ohne überlebende Nachkommen – am 6. März 1718 begraben. Eine Altersan­gabe fehlt, er muss aber mindestens 71 Jahre alt geworden sein.

Johann Balthasar (I) Siedel heiratete am 25. Februar 1679 in Molsdorf bei Erfurt Anna Barbara, Tochter des Molsdorfer Freisassen Peter Sänglaub. Nach einem kur­zen Aufenthalt in seinem Heimatort Düben zog er mit ihr zunächst wieder nach Mols­dorf (bis ca. 1685), diente dabei 4 ½ Jahre in Gotha in der herzoglichen Garde zu Pferd. Anschließend wurde er von Herzog Albrecht von Coburg zu dessen Jäger berufen, musste aber auch mit ihm in den „französischen Krieg“ ziehen. Danach wurde er von Herzog Albrecht von Coburg zum Förster von Heinersdorf bei Sonneberg be­fördert, und ab 1694 zum Förster von Mürschnitz bei Sonneberg.

Aus seiner Ehe sollen insgesamt sechs Söhne und fünf Töchter hervorgegangen sein (ein Sohn war bei seiner Beerdigung 1735 bereits verstorben). Bislang bekannt sind die Namen folgender Kinder:

-    Maria Margareta (~4. Januar 1680 in Molsdorf)

-    Ernst Friedrich (~8. Juli 1681 in Molsdorf)

-    Johann Christoph (III) und

-    Maria Martha (Zwillinge, beide ~17. August 1685)

-    Johann Balthasar (II) (*? in?; heiratete 1709, +? in Mürschnitz)

-    Friedrich Siegfried (~28. April 1690 in Heinersdorf)

-    Georg (~16. Januar 1692 in Heinersdorf)

-    Anna Dorothea (~30. Juni 1693 in Heinersdorf)

Fehlen also noch die Daten zu einem Sohn und zwei Töchtern.

Anna Barbara, Johann Balthasar (I) Siedels Frau, verstarb am 11. August 1714 (wahrscheinlich in Mürschnitz), er selber dort am 29. Januar 1735.

Von seinen Kindern ist nur etwas über Johann Balthasar (II) Siedel bekannt. Er war ebenfalls Förster in Mürschnitz und ab 1709 verheirat mit Margarete Barbara, Tochter des Handelsmanns Johann Jacob Blümler aus Sonneberg; beide haben zumindest einen Sohn gehabt, Johann Christoph (IV) Siedel, Förster,* November 1709 in Mürschnitz, +25. September 1784 in Mürschnitz.

Dieser wiederum war in erster Ehe mit Anna Hartung aus Sonneberg verheiratet, woraus ein Sohn Johann Balthasar (III) hervorging, von dem nur bekannt ist, dass er am 26. September 1765 eine Anna Maria Motschmann geheiratet hat.

In zweiter Ehe war Johann Christoph (IV) Siedel mit Anna Elise Liebermann aus Sonneberg verheiratet und soll mit ihr vier Söhne und drei Töchter gehabt haben; davon sind bekannt:

-     Margaretha Sophia (*15. Dezember 1750)

-    Johann Christoph (V) (*25. September 1754, +21. März 1826)

-    Johann Sebastian (*September 1758), und

-    Anna Barbara (*1./+2. Juni 1762)

Johann Christoph (V) Siedel wurde Handelsmann und Müller in Sonneberg und war ab 1776 mit Anna Barbara Herpichböhm aus Sonneberg verheiratet (drei Söhne, eine Tochter).

Darunter Johann Nikol Siedel, Seifensieder in Sonneberg, *24. Mai 1778 in Sonne­berg, +29. März 1846 in Sonneberg. Verheiratet ab 1808 mit Johanna Maria Elise Schubart aus Sonneberg (fünf Söhne, vier Töchter).

Davon (ggfs. neben einer Johanna Siedel, 1822-1895, einem Georg Siedel, 1826 – 1906, sowie einem Wilhelm Siedel?) bekannt nur Johann Christoph (VI) Siedel, Sei­fensieder und Stadtkämmerer in Sonneberg, dort *28. September 1812, +13. De­zember 1875.

Er war mit Friederike Bischoff aus Sonneberg verheiratet, sie *24. Dezember 1813, +29. März 1903 (fünf Söhne, vier Töchter).

Ab Johann Christoph (VI) Siedel sind mir alle Verzweigungen bis heute nahezu lü­ckenlos bekannt. In männlicher Linie gibt es nur noch die meine (Joachim Siedel, *23. März 1948 in München, zwei Söhne, Bernhard, *2. August 1978, und Torsten, *12. Dezember 1981, jeweils in Starnberg) sowie wahrscheinlich noch die eines Peter Siedel (*16. Juni 1927 in Sonneberg).

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Johann Gabriel Siedel

- Seine drei Ehen und die Kinder -

Johann Gabriel Siedel, „Hochfürstlich Sächsischer Naumburgischer Hauskellner und Mundschenk“ am herzoglichen Hof in Zeitz, starb dort am 1. Dezember 1705 und wurde drei Tage später beerdigt, „seines Alters 83 Jahr“. Er muss also um 1622 ge­boren sein (Herkunft und Geburtsort bisher unbekannt).

Aus der - im Druck im Archiv Wernigerode vorhandenen - Leichenpredigt bzw. dem darin enthaltenen Curriculum Vitae seiner ersten Frau, der am 22. November 1633 in Celle als Tochter des Barbierers und Wundarztes Georg Struve und dessen Frau Susanna, geb. Zimmermann, geborenen Elisabeth geht hervor, dass er sie bereits 1650 am Zeitzer Hof kennengelernt hat. Sie verlobten sich dort im Juli 1652, und heirateten am 11. Januar 1653 in Dresden.

Aus der Ehe sollen zehn Kinder hervorgegangen sein, davon sechs Söhne und vier Töchter (wovon zwei Söhne und zwei Töchter vor, ein Sohn mit der Mutter verstarb).

Elisabeth Siedel starb hochschwanger während eines Gottesdienstes am 6. Januar 1674. Man brachte die leblose Frau noch schnell nach Hause und versuchte dort, durch einen Schnitt in den Bauch das Kind (ein Sohn) zu retten, aber es überlebte nicht und wurde gemeinsam mit der Mutter beerdigt.

Als verbliebene Kinder werden in der Leichenpredigt genannt (die Kirchenbücher der Schloßkirche zu Zeitz vor 1668 sind einem Brand zum Opfer gefallen, daher existieren keine Geburts- oder Taufdaten):

-    Melchior-Sigmund

-    Johann Gabriel (II)

-    Johann Georg

-    Dorothea Catharina (spätere Frau u. Witwe des Hochfürstl. Sächs. Küchenschrei­

bers August Zierold) und

-    Barbara Elisabeth.

Am 18. Januar 1675 heiratete Johann Gabriel Siedel in der Zeitzer Schlosskirche Maria Heckel (*1. November 1648 in Eckartsberga), Tochter des Pfarrers und Superintendenten zu Eckartsberga, Thomas Heckel und seiner Frau Elisabeth. Sie ge­bar ihm am 17. Dezember 1675 eine Tochter Johanna Magdalena, starb jedoch be­reits zwei Tage später, am 19. Dezember 1675, offenbar an den Folgen der Geburt, im Alter von nur 27 Jahren (Angaben ebenfalls aus einer gedruckten Leichenpredigt im Archiv Wernigerode).

Die Tochter, Johanna Magdalena, wurde nur knapp ein Jahr alt (+4. Dezember 1676 in Zeitz).

Am 21. Oktober 1676 heiratete Johann Gabriel Siedel zum dritten Mal (in Naumburg), und zwar Katharina, die Tochter des Baccalaureus und Dompredigers zu Naumburg, Johann Zader (oder Zacher).

Am 29. Dezember 1680 wurde den beiden ein Sohn, Johannes, geboren; er starb jedoch bereits am 22. August 1681.

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Der Name Sidelius / Siedel in Universitäts- und Schulmatrikeln des 16./17. Jahrhunderts

a) Universität Leipzig7:

Sidelius, Adam, Chemnitz, immatrik. 1588

Sidelius, Joh. Kolitan (wohl Kölleda), immatr. 1598

Siedell, Adam Kükolleden (wohl Kölleda), immatr. 160

b) Universität Jena8:

Sidelius, Ambr., Erfford (Erfurt) 1574

Sidelius, Ambr., Lauchen, 1649

Sidelius, Joach., Cölledan (Kölleda) 1628

Sidelius, Joach., Coleda (Kölleda) 1634

Sidelius, Joh., Coledan (Kölleda) 1599

Sidelius, Joh., Colleda (Kölleda) 1630.

c)  Universität Erfurt:

Sidelius, Joh., Coledanus (1594)

Sid., Samuel, Coled. (1595)

d)     Thomasschule Leipzig:

Eintrag im Schülerverzeichnis vom 12. Dezember 1655: „Georgius Siedel von Cölln auß Thüringen, hab versprochen allhier zu bleiben 3 Jahr. Meines Alters 15 Jahr“ (oder auch 13 bzw. 18, Schreiben des Oberstudiendirektors Tittel vom 18. Januar 1932).

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Irrtümer nicht ausgeschlossen

Die aufgelisteten Personendaten sind z.T. nicht Originaldokumenten entnommen, sondern stammen aus zweiter Hand, so dass ich nicht immer für völlige Richtigkeit garantieren kann. Dies gilt insbesondere für die Linie der Kölledaer Sidelius/Siedel. Z.B. ist mir aufgefallen, dass Herr Damm aus Kölleda in einem Brief vom 20. August 1936 berichtet, Martin Sidelius, der Sohn des Ambrosius (II) Sidelius, sei am 24. Ok­tober 1605 begraben worden, schreibt aber auf der nächsten Seite, Martin S. habe zwei Söhne namens Samuel gehabt, die am 31.3.1637 bzw. 18.7.1647 getauft wur­den. Von mehr als einem Martin S. ist aber nirgends die Rede.

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Quellenverzeichnis

  1.  Manfred Wilde, „Die Ritter- und Freigüter in Nordsachsen“ (C. A. Starke Verlag, Limburg 1997, S. 41 ff.)

  2.  Peter Englund, Universität Uppsala/Schweden, persönliche Mitteilung

  3.  Justus Christoph Motschmann, „Erfordia Literata“ (Anno 1729, Band 1, S. 225 ff.)

  4.  Dietmann, „Chursächsische Priesterschaft“, Bd. 3, S. 1154

  5. Ortschronik von Treben/Kr. Altenburg bzw. Mitteilung des dortigen Pfarrers Ackermann

aus dem Jahr 1930

  6.  Manfred Wilde, persönliche Mitteilung

  7.  Die Jüngere Matrikel 1559–1809, hg. von Georg Erler, Leipzig 1909

  8.  Matrikel der Universität Jena, Bd. I, 1548-1652, bearbeitet von Georg Mentz, Jena 1944

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Nachtrag

Alle soweit an dieser Stelle publik gemachten Angaben "Zur Familienforschung Siedel" beruhten auf meinem Kenntnisstand im Jahr 2002. Kürzlich, am 19. Mai 2003, erhielt ich aus Torgau die Nachricht*, dass in den dortigen Kirchenbüchern nun doch ein Eintrag zu Johann Christoph Sidelius / Siedel (1618 - 1669) gefunden wurde:

1) Kirchenbuch Torgau, Aufgebote und Getraute Band 3, S. 221

"Dom XVII post Trinit. 1643, 8 Octobris

Der Ehrenveste und wohlgeachte H. Johann Christoff Sidelius von Osterfeld, des Ehrenvesten und wohlgeachten H. Samuel Sidely Not. Publici, und Stadtschreibers zu Cölleda an der Loste gelegen, eheleiblicher Sohn, Und die Erbare und tugendsame Jungfrau Anna Maria des Erbarn und wohlgeachten Baltzer [= Balthasar, eig. Anm.] winklers, weilandt Bürgers dieses Orts nachgelasene Tochter"

Gleichzeitig wurde dort auch zur Frau des Johann Christoph Sidelius, Anna Maria, +September 1712 "im Alter von 93 Jahren weniger 9 Wochen und drei Tagen", ein Taufeintrag ermittelt (ihr bisher genannter Geburtsname "Grübner" beruht wohl auf einer falschen Überlieferung). Das Datum stimmt gut mit ihrem aus dem Sterbeeintrag im Dübener Kirchenbuch abzuleitenden Geburtszeitpunkt (Ende November/Anfang Dezember 1619) überein:

2) Kirchenbuch Torgau, Taufregister Nr. 3, 1619, Nr. 237, S. 526

"hat Baltzer winkler und sein weib [Dorotea geb. Kleinmaß, eig. Anm.] eine tochter Anna Maria taufen lassen die patten .... Eodem die (29. Novembris).

Angesichts dieser Daten kann jetzt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass der Dübener Johann Christoph Sidelius / Siedel ein Nachkomme aus der Linie des Ambrosius (I) Sidelius (1533/34 - 1613) war. In Kölleda gab es, soweit z.Zt. bekannt, im 16./17. Jahrhundert insgesamt acht Sidelius' mit dem Vornamen "Samuel"; sechs davon wurden jedoch erst in oder nach 1637 getauft. Die beiden anderen waren (a) Samuel (I) Sidelius, Sohn des Ambrosius (I) Sidelius aus dessen vierter Ehe, ~24.2.1586, verheiratet ab 1609 mit Magdalena Röser aus Hardisleben, und (b) Samuel (II) Sidelius, Sohn des Ambrosius (II) Sidelius, vermutlich aus dessen zweiter Ehe mit Barbara Trinckaus und dann geboren in/nach 1599.

Es gibt mehrere Indizien dafür, dass der Vater von Johann Christoph Sidelius der Kölledaer Samuel (I) Sidelius war, und Ambrosius (I) Sidelius somit sein Grossvater. Das will ich noch genauer recherchieren und über das Ergebnis in einer gänzlich überarbeiteten Webseite berichten. Dies auch, weil sich aus den neu gewonnenen Erkenntnissen Konsequenzen für die Etymologie des Namens "Siedel" ergeben könnten. Und womöglich entstammte auch der Zeitzer Johann Gabriel (I) Siedel aus der Linie der Kölledaer Sidelius: Dafür spricht, dass der nun bekannte frühere Aufenthaltsort des Johann Christoph Sidelius, Osterfeld, ganz in der Nähe von Zeitz liegt; ausserdem hatte letzterer einen Sohn ebenfalls mit dem Namen Johann Gabriel, und schliesslich war Johann Gabriel (I) Siedel in zweiter und dritter Ehe jeweils mit Pfarrerstöchtern, aus Eckartsberga und Naumburg, verheiratet.

*)Persönliche Mitteilung von Dr. Jürgen Herzog, Vorstandsvorsitzender des Torgauer Geschichtsvereins. Herrn Dr. Herzog sei an dieser Stelle vielmals für seine Recherche in Torgau gedankt.



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24.10.2005 

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